Was ihr Anlageberater vergessen hat, zu erwähnen
Pandemie, Krieg, Energiekrise, Klimawandel und 10% Inflation. Das Leben ist derzeit nicht einfach.
Wie immer in schwierigen und unsicheren Zeiten suchen wir vermehrt nach Möglichkeiten, unser Vermögen zu bewahren und so erfreuen sich Sachwerte wie Immobilien, Gold, Kunst und auch Edelsteine steigender Beliebtheit.
Edelsteine haben anderen Anlagegütern gegenüber den unschätzbaren Vorteile, dass sie höchstkomprimiertes Vermögen darstellen, das im Ernstfall unauffällig und leicht transportiert werden kann.
Bei dem Begriff "Edelstein" denken die meisten sofort an Diamanten. Diese haben gegenüber Farbedelsteinen einige Vorteile. So ist der Preis mehr oder weniger kontrolliert, die Qualitätskriterien sind weltweit gleich und Diamanten sind relativ leicht wieder zu verkaufen.
Farbedelsteine, andererseits, haben keinen geregelten Markt, keine kontrollierten Preise und Verkäuflichkeit sowie die zu erzielenden Preise können in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein.
Der Grund, warum Farbedelsteine dennoch hochinteressante Anlageobjekte sind, ist, dass mit ihnen oft deutlich höhere Renditen zu erzielen sind, als mit Diamanten, deren Wert in der Regel nur sehr langsam steigt.
Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten, die von Anlage- und Vermögensberatern unserer Erfahrung nach selten erwähnt werden
- Es braucht Zeit! Wir empfehlen einen Anlagehorizont von mindestens zwanzig Jahren.
Bevor Sie Ihre Steine mit Gewinn verkaufen können, müssen die Preise sehr deutlich gestiegen sein. Hinzu kommt, dass Sie in der Regel die Steine nicht Privatpersonen, sondern Goldschmieden und Juwelieren anbieten werden. Damit ein Ankauf für diese Kunden interessant ist, müssen Sie entweder etwas anbieten, was auf dem freien Markt schwierig bis gar nicht mehr zu bekommen ist und/oder Sie können deutlich unter gängigem Marktpreis verkaufen.
Zu normalem Marktpreis wird nämlich kein Juwelier kaufen. Wozu auch, wenn er bei Bedarf, d.h. bei einer Kundenanfrage, mehrere Steine von seinem Großhändler zur Ansicht bekommt und unverkaufte Steine einfach zurückgeben kann.
Dazu kommt, dass er im Verkaufsfall vom Großhändler zumeist ein Zahlungsziel von 30 Tagen oder mehr erhält. Das heißt, der Goldschmied kann zuerst den Schmuck anfertigen und kassieren bevor er den Stein bezahlt.
Bei einem Ankauf von Privat hingegen muss er den Stein nicht nur vorfinanzieren - Sie wollen ja schließlich Bargeld sehen und das möglichst sofort - er weiß auch nicht, wann er ihn wieder wird verkaufen können.
- Anders als bei z.B. Gold, das man im Prinzip jederzeit zum Tageskurs zu Geld machen kann, gibt es für Edelsteine keine "Ankaufsstelle".
Wir erleben mit schöner Regelmäßigkeit, dass uns Steine von Privatleuten angeboten werden und diese bass erstaunt sind, wenn wir kein Interesse bekunden. "Aber Sie sind doch Steinhändler", heißt es dann meist. Ja stimmt, aber das bedeuted nicht, dass wir Ihre Steine kaufen müssen. Wenn Qualität und Preis nicht stimmen, die Steine nicht in unser Sortiment passen oder wir schlicht und einfach gerade von einer Einkaufsreise zurück und die Kassen leer sind, dann kaufen wir nicht.
Nach diesen "Nachteilen" möchten wir natürlich aber nochmals auf die Vorteile hinweisen:
- Bei der Investition in Farbedelsteine spielte immer schon der Sicherheitsgedanke eine große Rolle. Anders als Immobilien, Edelmetalle, Gemälde oder wertvolle Oldtimer lässt sich dieser Teil Ihres Vermögens sofort, leicht und vollkommen unauffällig transportieren.
- Genügend Zeit vorausgesetzt, lassen sich sehr attraktive Renditen erwirtschaften. So erzielen z.B. rote Spinelle, die wir in den 1980er Jahren um tausend Schilling (72,67 €) per Carat verkauften, heute 2000 € p.ct. und Paraïba Turmaline, die heute 30.000 € p.ct. kosten, waren damals um 20.000 Schilling p.ct. zu haben
- Und zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass sich ein paar Rubine deutlich besser machen, als hundert Aktien, besonders wenn sie um den Hals getragen werden ;-)