Rhodochrosit ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Klasse der „Carbonate und Nitrate“.
Mitglied der Calcit Gruppe, in der er mit Calcit und mit Siderit isomorphe Mischkristallreihen bildet.
Rhodochrosit Cabochon mit sogenannter "gespannter Tafel", einem in den 1960er sehr beliebten Schliff
Namensherkunft: der bedeutende deutsche Mineraloge und Geologe Abraham Gottlob Werner (1749–1817) bezeichnete das Mineral wegen der chemischen Zusammensetzung und der vollkommenen Spaltbarkeit zunächst als Manganspat.
Friedrich Hausmann (1782–1859), ein ebenfalls deutscher Mineraloge und Geologe, verlieh dem Mineral 1813 den bis heute gültigen Namen Rhodochrosit, vom griechischen ῥόδον [rhódon], Rose, und χρῶμα [chroma], Farbe.
August Breithaupt, ein (Sie haben es vermutlich schon erraten) weiterer deutscher Geologe, hielt den Namen für unschön und schwierig auszusprechen. Die von Breithaupt vorgeschlagenen Namen Rosenspat und Himbeerspat konnten sich aber nicht durchsetzen.
Synonyme und Handelsnamen: Manganspat, Himbeerspat, Rosenspat, Inkarose
Verwechslungsmöglichkeiten: Rhodochrosit mit der typischen weißen Streifung kann nicht leicht verwechselt werden, am ehesten noch mit (atypischem) Rhodonit, ohne die für dieses Mineral typischen schwarzen Flecken oder Streifen.
Rhodochrosit aus Rumänien (links) und Rhodonit aus Brasilien (rechts)
Transparenter Rhodochrosit kann leicht mit transparentem Rhodonit verwechselt werden.
Rhodochrosit aus N´Chwaning, Südafrika (links) und Rhodonit aus Minas Gerais, Brasilien (rechts)
(Fotos: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0)
Vorkommen: weltweit sehr häufig. Mindat.org listet derzeit (2025) mehr als 2000 Fundstellen auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Antarktika.
Für den Edelsteinhandel und die Schmuckindustrie wichtige Lagerstätten liegen in Argentinien, N´Chwaning und Hotazel (auch und mit einer gewissen Berechtigung "hot as hell" genannt)), den USA, Brasilien, Peru u.a.
Typlokalität ist die Cavnic Mine in Rumänien.
Herausragend feiner Rhodochrosit aus Argentinien
Verarbeitung: aufgrund der relativ geringen Härte und der vollkommenen Spaltbarkeit muss Rhodochrosit mit Vorsicht behandelt und verarbeitet werden. Sehr säureempfindlich! Kein Ultraschall, keine Galvanik! Hitzeempfindlich, zerfällt bei ca 650°C. Bei Reparaturarbeiten vor dem Löten unbedingt ausfassen!
Wissenswertes: aufgrund des hohen Mangangehalts von fast 50% gilt Rhodochrosit als wichtiges Manganerz.