Relativ seltenes Mineral aus der Klasse der Sulfide und Sulfosalze.
Namensherkunft: mittelalterliche Bergleute im deutschen Erzgebirge nannten das rötliche, kupferhältig aussehende Erz, aus dem sich jedoch kein Kupfer gewinnen liess, "Kupfernickel", weil sie annahmen, dass örtlich als "Nickeln" oder "Nickelmänner" bekannte boshafte Kobolde das Erz verhext hatten.
1832 prägte der französische Geologe und Mineraloge François Sulpice Beudant den bis heute gültigen Namen Nickelin, wahrscheinlich nicht nach dem deutschen Berggeist sondern nach dem lateinischen Wort niccolum für Nickel.
Im englischen Sprachraum findet man gelegentlich noch die auf den amerikanischen Geologen und Mineralogen James Dwight Dana zurückgehende Bezeichnung Niccolite. Die IMA (International Mineralogical Association) empfiehlt jedoch die Verwendung des Namens Nickelin.
Synonyme und Handelsnamen: Kupfernickel, Rotnickelkies, Arsennickel, Niccolit, Nickelit
Verwechslungsmöglichkeiten: mit Pyrit und mit Kupfererzen wie z.B. Chalkopyrit
Vorkommen: auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Derzeit (2025) sind mehr als 700 Fundorte, davon allein ca 200 in Deutschland, bekannt.
Verarbeitung: Nickelin ist relativ weich und brüchig. Darüberhinaus ist Nickel ein häufiger Auslöser von Kontaktallergien und darf nicht zu Schmuck verarbeitet werden.
Aus der österreichischen Nickelverordnung:
§ 1. Es ist verboten, nickelhältige Gebrauchsgegenstände, die nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen (§ 6 lit. f LMG 1975), wie
1. Schmuck,
2. Uhren (Gehäuse, Bänder, Spanner),
3. Brillengestelle,
4. Knöpfe, Nieten, Schnallen, Reißverschlüsse und Metallmarkierungen, wenn sie in Kleidungsstücken verwendet werden
in Verkehr zu bringen, sofern die Nickelfreisetzung von den Teilen dieser Gebrauchsgegenstände, die nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen, 0,5 myg/cm2/Woche Nickel übersteigt.
Bei ungefähr 10% Allergikern unter der Bevölkerung wäre die Verwendung von Nickelin im Schmuck aber auch ohne Nickelverordnung keine sonderlich gute Idee...
Wissenswertes: trotz eines Nickelgehalts von ca 45% spielt Nickelin als Nickelerz nur eine untergeordnete Rolle, da sowohl der hohe Arsengehalt wie auch das überaus hohe spezifische Gewicht bei der Verhüttung Probleme bereiten.