Herderit

Äußerst seltenes Mineral der Klasse Phosphate, Arsenate und Vandate. Der fluordominante Herderit bildet eine lückenlose Mischkristallreihe mit dem hydroxyldominanten Hydroxylherderit.

Herderit im Shop

Namensherkunft: als Erstbeschreiber des Herderits gilt der Wiener Mineraloge Wilhelm Karl Ritter von Haidinger, dem bei einem Besuch im Wernerschen Museum in Freiberg im Jahre 1823 eine Mineralstufe aus Ehrenfriedersdorf mit einem seiner Meinung nach neuen Mineral aufgefallen war. Die Erstbeschreibung des neuen Minerals veröffentlichte Haidinger erst im Jahre 1828 und führte zu Ehren des Geologen, Mineralogen und sächsischen Oberberghauptmanns Sigismund August Wolfgang Freiherr von Herder (1776–1838), der ihm 1825 Untersuchungsmaterial von der damals einzigen Stufe zur Verfügung gestellt hatte, den Namen Herderit ein.
Quelle: Wikipedia

Synonyme und Handelsnamen: Allogonit, Fluorherderit

Verwechslungsmöglichkeiten: mit etlichen anderen hellgrünen Mineralen wie z.B. Hiddenit, Apatit, Turmalin, Peridot u.a.

Vorkommen: Typlokalität ist die Zinn-Lagerstätte am „Sauberg“ bei Ehrenfriedersdorf im sächsischen Erzgebirge.
Mindat.org listet mehrere hundert Fundstellen, differenziert aber nicht zwischen Herderit und Hydroxylherderit.
Analytisch bestätigte fluordominante Herderite sind lediglich aus Brasilien, Myanmar, China (Yichun), Namibia sowie Österreich und möglicherweise auch Pakistan, Russland und den Vereinigten Staaten bekannt. (Wikipedia)

Herderit HerderiteHerderit Herderite

Zwei Herderite aus Brasilien

Verarbeitung: aufgrund der geringen Härte (5-5.5 auf der Mohs´schen Härteskala), der Sprödigkeit und der Säureempfindlichkeit ist Herderit nur sehr eingeschränkt schmucktauglich. Derartig seltene Steine, die ausschließlich von Kennern und Sammlern gekauft werden, werden aber ohnehin so gut wie nie zu Schmuck verarbeitet. Viel zu groß wäre die Gefahr, den lange gesuchten und quasi unersetzlichen Sammlerstein zu beschädigen oder gar zu verlieren.

Wissenswertes: zwischen Haidinger (siehe oben, Namensherkunft) und dem deutschen Mineralogen  Johann Breithaupt entbrannte ein kurioser, 15 Jahre währender Streit um die Frage, wer Herderit zuerst entdeckt und somit auch das Recht der Namensgebung hatte. Genaueres findet der interessierte Leser hier und bei Wikipedia

Herderit im Shop

Gemmologische Eigenschaften von Herderit

Formel:
CaBe(PO4)(F,OH)
Kristallsystem:
monoklin
Mohshärte:
5-5.5
Dichte:
2.90-3.02
Brechungsindex:
1.587-1.642
Max. Doppelbrechung:
0.028-0.032
Dispersion:
keine
Pleochroismus:
schwach bis moderat von grün nach gelblichgrün
Luminiszenz:
grün bis violett
Glanz:
gläsern
Spaltbarkeit:
undeutlich
Bruch:
kleinmuschelig, spröde
Farbe:
hellgrün, hell graublau, blassgelb, farblos