Sehr häufig vorkommendes Mineral der Klasse "Sulfide und Sulfosalze"
Covellin aus Summitville, Colorado, USA
Namensherkunft: in der englischen Literatur wird der italienische Botaniker und Chemiker Nicola Covelli als Entdecker angegeben. Tatsächlich wurde das Mineral aber erstmals im Jahre 1815 durch den sächsischen Berghauptmann Johann Carl Freiesleben erwähnt, der es als Kupfererz von indigo- oder schwärzlichblauer Farbe beschrieb. Martin Heinrich Klaproth, ein deutscher Chemiker, hielt das neue Mineral für eine Varietät von Buntkupfererz (Chalkopyrit).
1818 erwähnte der deutsche Mineraloge August Breithaupt die Entdeckung Freieslebens in seinem "Handbuch der Mineralogie" und schrieb, dass das Mineral nicht, wie vermutet, nur ein angelaufenes Buntkupfererz und zudem unmetallisch sei. Nach der charakteristischen Farbe nannte er es Kupferindig.
Anhand von Material vom Vesuv bestimmte Nicola Covelli 1827 schließlich als erster die chemische Zusammensetzung . Covelli hatte auch ein ausgesprochen großes Interesse an Geologie und Vulkanismus, besonders am Vesuv, dessen Lava er studierte.
1832 benannte der französiche Mineraloge und Geologe Francois Beudant das Mineral schließlich nach Covelli.
Synonyme und Handelsnamen: Covellit, Covellinit, blaues Kupferglas, Kupferindig(o)
Verwechslungsmöglichkeiten: mit ähnlich gefärbten bzw. gemusterten Mineralien wie z.B. Chalkopyrit, Chalkosin und Bornit
Vorkommen: es sind mehr als 3000 Vorkommen auf allen Kontinenten inklusive Antarktika bekannt. Allerdings sind die Lagerstätten meist nicht sehr ergiebig. Typlokalität ist der Vesuv. In Europa finden sich weitere wichtige Lagerstätten auf Sardinien, in Deutschland (Sangerhausen, Sachsen-Anhalt), Österreich (Leogang), Polen und Serbien. Größere Mengen werden außerdem in den USA sowie in Argentinien gefunden. Als Kupfererz spielt Covellin mangels wirklich reichhaltiger Lagerstätten kaum eine Rolle.
Verarbeitung: aufgrund der geringen Härte, der vollkommenen Spaltbarkeit und der großen Wärme- u. Säureempfindlichkeit ist Covellin für die Verwendung im Schmuck schlecht geeignet