Cleavelandit

Cleavelandit ist kein von der IMA (International Mineralogical Association) anerkanntes eigenständiges Mineral, sondern eine Varietät des zu den Plagioklasen gehörenden Feldspats Albit.

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Zwei Ansichten eines Cleavelandits unbekannter Herkunft

Namensherkunft: die Erstbeschreibung erfolgte 1817 durch den deutschen Mineralogen und Geologen Johann Friedrich Ludwig Hausmann, der das Mineral "Kieselspath" nannte.
1822 veröffentlichte der britische Mineraloge und Kristallograph Henry James Brooke im angesehenen Wissenschaftsjournal  Annals of Philosophy; or, Magazine of Chemistry, Mineralology, Mechanics, Natural History, Agriculture and the Arts einen Artikel mit dem Titel A Description of the Crystalline Form of some new Minerals in welchem er Albit und den Hausmann´schen Kieselspath (siliceous spar of Haussman [sic]) als Varietäten ein und desselben Minerals beschreibt und für den Kieselspat den Namen Cleavelandit vorschlägt, zu Ehren von Parker Cleaveland, Professor für Geologie und Mineralogie am Bowdoin College in Maine, USA. Cleaveland war Autor des Buches "An Elementary Treatise on Mineralogy and Geology" und gilt als Vater der amerikanischen Mineralogie.

Synonyme und Handelsnamen: keine

Verwechslungsmöglichkeiten: vor allem mit anderen Feldspaten wie z.B. Amazonit. Farbloser Cleavelandit kann auch mit Glimmer, Calcit, Quarz und vielen weiteren Mineralen verwechselt werden.

Vorkommen:  Cleavelandit kommt typischerweise in Pegmatiten vor und ist oft mit anderen Mineralien wie Turmalin, Beryll, Quarz und Glimmer vergesellschaftet. Weltweit sind ca 700 Vorkommen bekannt. Die meisten davon liegen in den USA, aber auch in Kanada, Brasilien, China, Pakistan, Afghanistan, Madagaskar, Namibia, Südafrika und Australien gibt es namhafte Fundstellen.
Die bekanntesten europäischen Vorkommen liegen in Skandinavien (vor allem in Finnland und Norwegen), in der Tschechischen Republik und der Slovakei, sowie in Portugal.

Verarbeitung: Cleavelandit, vor allem in Vergesellschaftung mit anderen Mineralen, ist ein gesuchtes Sammlermineral und wird kaum jemals geschliffen. Perfekt spaltbar, dazu noch ziemlich spröde, sowie hitze-, säure- u. laugenempfindlich. Nicht mit Ultraschall reinigen, keine Galvanik!

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Gemmologische Eigenschaften von Cleavelandit

Formel:
Na(AlSi3O8)
Kristallsystem:
triklin
Mohshärte:
6 - 6½
Dichte:
2.60 - 2.65
Brechungsindex:
doppelbrechend 1.528 - 1.542
Max. Doppelbrechung:
0.010
Dispersion:
keine
Pleochroismus:
keiner
Luminiszenz:
schwach, KW gelblich weiß, LW rosa bis rot
Glanz:
Glasglanz, typischerweise Perlglanz auf Spaltflächen
Spaltbarkeit:
perfekt
Bruch:
unregelmäßig bis muschelig
Farbe:
farblos, weiß, grau, rötlich, bläulich, grünlich