Chalzedon ist eine Varietät von Quarz und bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch alle Quarze mit mikro- und kryptokristalliner Struktur. Als mikrokristallin gelten Minerale, deren Kristalle mit der Lupe gerade noch erkennbar sind. Bei kryptokristallinen Mineralen sind die Kristalle nur mehr unter dem Mikroskop erkennbar.
In der Mineralogie wird der Begriff Chalzedon enger gefasst und bezeichnet Aggregate von Quarz, die aus parallel gewachsenen, fasrigen Kristallen von mikroskopischer und submikroskopischer Größe bestehen. Je nach Orientierung der Fasern unterscheidet man dabei zwischen "length-fast" und "length-slow" Chalzedon, dem sogenannten Quarzin. Bei length-fast Chalzedon liegt die Achse mit dem höheren Brechungsindex im Kristall senkrecht zur Faserrichtung, bei Quarzin liegt diese Achse parallel zur Faserrichtung.
Ob Quarzin tatsächlich ein Chalzedon ist, oder eine eigene Gefüge-Varietät von fasrigem Quarz, darüber herrscht noch Uneinigkeit.
Herausragend schöner blauer Chalzedon aus Namibia
Namensherkunft: vom griechischen χαλκηδών Chalkēdṓn, einer antiken Hafenstadt am südlichen Bosporus, heute türkisch: Kadıköy, Stadtteil von Istanbul. Erstmals erwähnt um 77 n. Chr. von Plinius dem Älteren, der in seinem Monumentalwerk Naturalis Historia bei der Aufzählung durchscheinender Jaspise einen Stein namens Calchedon benennt.
Verwechslungsmöglichkeiten: aufgrund der vielfältigen Erscheinungsformen kann Chalzedon mit sehr vielen Mineralen und Gesteinen verwechselt werden, vor allem mit anderen Quarzen (Achat, Jaspis) aber auch mit Calcit und Aragonit, Aventurin, Jade, Rhyolith u.v.m.
Vorkommen: weltweit, auf allen Kontinenten inklusive Antarktika; mindat listet fast 6500 Fundstellen!
Einige besonders schöne Chalzedone aus Rössing, Namibia
Blauer Chalzedon aus Hüttenberg, Kärnten und violetter Chalzedon aus den USA
Verarbeitung: wird nur von Flusssäure (Fluorwasserstoffsäure) angegriffen. Von galvanischen Bädern fernhalten. Ansonsten ist Chalzedon problemlos zu verarbeiten.