Calcit

Sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Carbonate und Nitrate“

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Calcit calcite

Facettierter Calcit aus Dalnegorsk, Primorje, Russland

Wegen der sehr geringen Mohshärte 3 und der perfekten Spaltbarkeit ist Calcit eine Herausforderung für jeden Schleifer, weshalb facettierte Exemplare extrem selten sind.

Namensherkunft: vom griechischen Wort χάλιξ [chálix] für Kalk bzw. Kalkstein. Das Wort fand als Lehnwort calx, calcis Eingang ins Lateinische und bezeichnete Kalk, der zur Herstellung von Mörtel verwendet wurde.
Den Namen Calcit erhielt das Mineral schließlich 1845 vom österreichischen Mineralogen und Geologen Wilhelm Karl Ritter von Haidinger.

Synonyme und Handelsnamen: Calciumcarbonat, Kalkspat, Doppelspat, Islandspat u.ä., Kalzit,

Verwechslungsmöglichkeiten: mit dem chemisch identen, jedoch rhombischen Aragonit, sowie mit einer Menge ähnlich gefärbter Minerale. Die Identifikation über den Brechungsindex, die sehr hohe Doppelbrechung und eventuell die geringe Härte sowie Reaktion auf Salzsäure ist in der Regel keine große Herausforderung.

Vorkommen: weltweit, sehr häufig. Wird in großem Maßstab, zur vielfältigen Verwendung z.B. als Baumaterial (Zement, Kalkstein, Marmor), in der Stahlindustrie, bei der Papierherstellung oder in der Land- u. Forstwirtschaft, abgebaut.

Calcit Sonora Mexiko MexicoCalcit Sonora Mexiko MexicoCalcit Sonora Mexiko Mexico

3 Calcite aus Sonora, Mexiko

Verarbeitung: aufgrund seiner geringen Härte, der vollkommenen Spaltbarkeit sowie der überaus hohen Säureempfindlichkeit eignet sich Calcit kaum als Schmuckstein.

Wissenswertes: Calcit ist das häufigste natürliche Calciumcarbonat und kommt in unzähligen Varietäten und Modifikationen vor, die oft nach dem Habitus (Kanonenspat, Blätterspat, Papierspat, Hundezahnspat, Pokerchip Calcit), der Farbe (Honigcalcit, Orangencalcit, der durch Hämatiteinschlüsse rot gefärbte Hämatokonit oder der grüne Prasochrom) oder Beimengungen (Mangancalcit, Eisencalcit, Bleicalcit etc.) benannt werden.

Mangancalcit Manganese Calcite

Mangancalcit aus Rumänien

Eine Kuriosität ist der sogenannte Stinkcalcit, der in Hohlräumen eingeschlossenen Schwefelwasserstoff enthält, welcher beim Schleifen entweicht und einen intensiven Geruch nach faulen Eiern verbreitet.

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Gemmologische Eigenschaften von Calcit

Formel:
CaCO3
Kristallsystem:
trigonal
Mohshärte:
3 (Referenzstein)
Dichte:
2.6 - 2.8
Brechungsindex:
sehr stark doppelbrechend 1.486 - 1.658
Max. Doppelbrechung:
0.172
Pleochroismus:
keiner
Luminiszenz:
zumeist orange-rot, selten auch grün, blau, gelb oder violett
Glanz:
Glasglanz, Perlmuttglanz
Spaltbarkeit:
vollkommen
Bruch:
muschelig, spröde
Farbe:
meist farblos, milchig weiß, grau, gelb, rosa, rot, blau, grün, braun, schwarz