Eine Saphirmine wird geschlossen, Rubinminen in Myanmar stehen unter Wasser und ein spektakulärer Neufund in Tadschikistan – es tut sich einiges in der Welt der Rubine und Saphire.
Man hat´s nicht leicht als Betreiber einer Edelsteinmine.
Ironischerweise waren die landwirtschaftlichen Erträge während der 20 Jahre Bergbau aufgrund des sehr mineralhaltigen Abraums stetig gewachsen. Zudem leben viele Bewohner nicht mehr vom Reisanbau sondern von Abbau und Bearbeitung der (dunkel-) blauen Steine. Die Lebensbedingungen im Ort hätten sich dadurch „von der Steinzeit in die Internetzeit“ verbessert, so die Minenbesitzer, die auf eine Einigung und den Weiterbetrieb hoffen.
Schlechte Nachrichten auch aus Myanmar (früher Burma). In einigen der Kadoktak Minen in Mogok, die mittlerweile bis zu 300m tief sind und zusammen die Hälfte aller Mogok-Rubine liefern, haben es die Mineure heuer nicht geschafft, in der Regenzeit das Wasser abzupumpen, sodass dort voraussichtlich mehrere Monate lang kein Bergbau stattfinden kann. Manche der Betroffenen sind bereits auf den derzeit wohl auch einträglicheren Goldhandel umgestiegen und die glücklichen Besitzer trockener Minen stöhnen unter den exorbitant gestiegenen Dieselpreisen. Händler vor Ort halten ihre Steine in Erwartung eines starken Preisanstiegs zurück, die Preise in Bangkok ziehen bereits an, der klassische Fall also einer „self-fulfilling prophesy“.
Aber es gibt aber auch gute Nachrichten. Seit März sind in Bangkok und Yangon (früher Rangoon, Myanmar) einige, bis zu 10ct schwere, ungebrannte (!) Rubine aus Murgap, im östlichen Tadschikistan, nahe der chinesischen Grenze, aufgetaucht. Die Steine sind von hoher Reinheit und rosaroter, bis intensiv roter Farbe, sehen Burma- und Vietnam-Rubinen ähnlich, sind aber anhand ihres Einschlussbildes leicht zu identifizieren. Die Anwesenheit schön kristallisierter Einschluss-Minerale belegt zudem, dass die Steine nicht thermisch farbverbessert wurden.
Rubin aus Tadschikistan
Negativkristall
2-Phasen Einschluss
Flüssigkeitsfahne
Die besten Steine werden in Thailand geschliffen, um angeblich umgehend nach Pakistan zurückzukehren, wo sie reichen Arabern verkauft werden, die dort jedes Jahr in Divisionsstärke einfallen und in der Wüste ganze Zeltstädte errichten, um ungestört einer ihrer großen Leidenschaften, der Jagd auf die bedrohten Großtrappen, zu frönen. Gottes Wege sind unergründlich…