Rubin - alles wird gut

Grönland

Im letzten Artikel berichteten wir über die Pleite von True North Gems (TNG), der kanadischen Bergbaufirma, in Grönland.
Nach über 12 Jahren, in denen die Firma versucht hatte, die Rubinvorkommen in Aappaluttoq zu erschließen, beendete TNG im September 2016 das grönländische Abenteuer durch einen geplanten Konkurs. Dieser betrifft wohlgemerkt nur den Rubinabbau in Grönland. Die kanadischen Aktivitäten von TNG sind davon nicht betroffen.

In der Folge übernahm die norwegische LNS Gruppe die Lizenz von TNG, begann im Frühsommer mit dem Abbau in Aappaluttoq und prüft derzeit sogar weitere Vorkommen in der unmittelbaren Nähe. Bis grönländische Rubine und Rosa Saphire in den Handel kommen werden, könnte es allerdings noch etwas dauern. Laut Aussage eines Firmensprechers ist LNS nun dabei Partner für den Aufbau eines Vertriebsnetzes zu suchen. Man hofft, "in den kommenden Monaten" endlich die ersten Steine auf den Markt werfen zu können.

Solch optimistische Voraussagen hörten wir zwar von TNG in den letzten Jahren wahrlich zur Genüge, aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass daraus doch irgendwann einmal etwas wird...

Grönland Rubin Rohware Greenland ruby rough
GHrönland Rubin Greenland ruby
Rubin Rohware und ein geschliffener Rubin aus Grönland

Das Alter der grönländischen Rubine wird übrigens auf 2,66 Milliarden Jahre geschätzt.
Zum Vergleich: ostafrikanische Rubine sind ca. 500 Millionen Jahre alt und asiatischen Rubine entstanden vor weniger als 50 Millionen Jahren.

Mosambik

Das Rubinfeld in Montepuez wird immer größer und erstreckt sich mittlerweile auf eine Länge von mehr als 40km.
Neben der Firma Gemfields, Betreiber der ältesten und bis dato ergiebigsten Rubinmine, gibt es nunmehr bereits eine Reihe weiterer Minengesellschaften, die dort ihr Glück versuchen wollen. Die Namen der neuen Mitspieler sind u.a. Mustang Resources, Redstone Resources, Battery Minerals und Fura Gems.

Während jedoch Gemfields bei der letzten Auktion, die von 6. bis 10. Nov. 2017 in Singapur abgehalten wurde, einen neuen Rekordumsatz von 54,8 Millionen US Dollar erzielte, war Mustang Resources nicht so erfolgreich.

Deren erste Auktion fand von 27. bis 30. Oktober 2017 in Port Louis, Mauritius, statt. Der Gesamterlös betrug jedoch nur äußerst bescheidene 550.000 Dollar. Das lag zum Teil an der unglücklichen Ortswahl. Viele asiatische Käufer, allen voran die notorisch abergläubischen Thais, schätzten es gar nicht, dass man von der Auktion auf den benachbarten Friedhof blickte.

Zum Teil lag es aber auch an der angebotenen Ware.
Die Besucher beklagten nicht nur die geringe Größe der Lots sondern auch deren Zusammenstellung. Anders als bei Gemfields waren die Lots nicht nach Qualität sondern nach Größe sortiert und enthielten eine wilde Mischung aus reinen Steinen und solchen mit sehr vielen Einschlüssen. Auch die Farben in ein und demselben Lot reichten von farblos bis zu feinem, intensiven Rot. Viele Interessenten konnten damit nichts anfangen und gingen lieber fischen oder verbrachten die Zeit am Strand. Einige traten sogar noch vor Beginn der Auktion die Rückreise an.

Immerhin hat Mustang Resources dabei viel gelernt und gelobt Besserung. Die nächsten Auktionen sollen nicht mehr auf einer winzigen Insel im Indischen Ozean sondern näher an den Absatzmärkten stattfinden und man will in Hinkunft die Ware auch graduieren, bevor man sie zum Verkauf anbietet.

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Zwei Rubine aus Montepuez, Mosambik