Pfirsichfärbiger Topas

Man hat´s nicht leicht

als Topasliebhaber. Die Preise für manche der begehrten Imperial-Topase sind seit geraumer Zeit stark im Steigen begriffen. Der Grund dafür ist nicht etwa sinkende Ausbeute in den Minen, sondern Marktmanipulation durch Minenbetreiber.

Der Reihe nach: Imperialtopase werden ausschließlich in einem kleinen Gebiet westlich der Stadt Ouro Preto im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais gefunden. Mitten in diesem Fundgebiet befindet sich die Capão Mine, die größte Mine und die einzige, die aufgrund der technischen Ausstattung kommerziell bedeutende Mengen des begehrten Steins liefern kann.

Vor etwa zwei Jahren befanden die Eigentümer der Capão Mine, dass die Steine mit der begehrten Pfirsichfarbe zu billig seien. Sie beschlossen daher, etwas gegen diese beunruhigende Tatsache zu unternehmen und begannen sehr aggressiv die Produktion der 10-12 anderen, viel kleineren Minen aufzukaufen.

Dass diese Strategie bei Steinen mit geographisch eng begrenztem Fundgebiet funktioniert, sofern nur ausreichend Kapital im Spiel ist, wird ja von TanzaniteOne, dem Betreiber der größten Tansanit Mine, seit ein paar Jahren erfolgreich vorgehüpft.

Und tatsächlich, in Brasilien haben sich die Preise für pfirsichfärbige Topase in kurzer Zeit mehr als verdoppelt und auch in den USA klagen Händler wie Endkunden bereits über sinkendes Angebot und ständig steigende Preise.

Interessanterweise betrifft dies nur pfirsichfärbige Steine. Die noch teureren rosa und roten Topase blieben von dieser Entwicklung verschont. Ein in Brasilien residierender amerikanischer Händler meint, die Besitzer der Capão Mine hätten sich gescheut, ihre Taktik auch bei diesen Farben anzuwenden, weil sie befürchteten, durch noch höhere Preise die Kunden zu vertreiben...