Nicht im Ring tragen!

Vor kurzem wurden wir gefragt, ob Fluorit ein guter Ringstein sei.

Die Antwort ist NEIN! Keinesfalls!

Wir nehmen diese Anfrage nun zum Anlass, eine (unvollständige) Liste der nicht oder nur sehr eingeschränkt schmucktauglichen Edelsteine zu erstellen.

Die meisten dieser Steine werden übrigens trotzdem von Schmuck-TV-Sendern in Ringe gefasst angeboten...

Anglesit: Härte 2.5-3, Spaltbarkeit vollkommen, hitze-, säure- und sehr stoß- u. kratzempfindlich und daher als Schmuckstein völlig ungeeignet!

Apatit: Härte 5, keine ausgeprägte Spaltbarkeit aber sehr spröde und druckempfindlich, sehr hitze- u. säureempfindlich.
Als Ringstein nicht empfehlenswert. Wegen der geringen Mohshärte und der  Stoßempfindlichkeit kommt es leicht zu Beschädigungen.

Aragonit: Aragonit ist weich (Mohshärte 3.5-4.5), sehr spröde, gut spaltbar, sehr säureempfindlich und daher nur bedingt schmucktauglich

Fluorit: Mohshärte 4, perfekt spaltbar in drei Richtungen und höchst säureempfindlich

Haüyn: Mohshärte 5.5-6, perfekt spaltbar und daher äußerst druckempfindlich. Zudem ist Haüyn sehr wärme- und säure-empfindlich.

Hiddenit: mit Mohshärte 6.5-7 wäre ist Hiddenit zwar ausreichend hart, um als Schmuckstein zu dienen, wäre da nicht die perfekte Spaltbarkeit sowie die große Druck- u. Wärmeempfindlichkeit

Kassiterit: Härte 6-7, leider sehr spröde und auch sehr hitze- u. säureempfindlich

Kunzit: es gilt das gleiche, wie für Hiddenit: hart aber leider perfekt spaltbar und sehr druck- u. wärmeempfindlich

Kyanit: aufgrund der geringen Härte und der perfekten Spaltbarkeit ist Kyanit als Schmuckstein nur sehr bedingt geeignet. Kyanit zeichnet sich durch sogenannte Härteanisiotropie aus. Abhängig von der Richtung schwankt die Mohshärte zwischen 4.5-5.5 entlang der C-Achse des Kristalls und 6-7 entlang der B-Achse. Diese extremen Härteunterschiede machen den Kyanit nicht nur empfindlich sondern auch sehr schwierig zu schleifen und zu polieren.

Scheelit: Härte 4-5, deutlich spaltbar, säure- und sehr stoß- u. kratzempfindlich und daher als Schmuckstein nicht geeignet

Skapolith: Härte 5.5-6, hitze- u. säureempfindlich, aufgrund perfekter Spaltbarkeit sehr stoßempfindlich und daher als Ringstein bedenklich

Sphalerit: aufgrund seiner geringen Härte (3.5-4) und der perfekten Spaltbarkeit in sechs Richtungen ist Sphalerit als Schmuckstein ungeeignet. Außerdem ist Sphalerit spröde und überaus säure-, laugen- u. hitzeempfindlich.

Sphen: aufgrund der relativ geringen Härte (5-5.5), der deutlichen Spaltbarkeit, sowie der Empfindlichkeit gegenüber Säuren, Laugen und Hitze ist Sphen nur sehr bedingt als Schmuckstein geeignet. Kein Ultraschall, keine Galvanik. Sehr stoßempfindlich.

Wulfenit: weich (Mohshärte 2.5-3), gut spaltbar, sehr spröde, ausgesprochen hitzeempfindlich und somit als Schmuckstein völlig ungeeignet