Neuigkeiten aus Mosambik

Aus Mosambik erreichen uns dieser Tage gemischte Nachrichten.

Wie bereits berichtet, erwarb die britische Firma Gemfields im Februar dieses Jahres 75% der Rubinlagerstätten in der Provinz Cabo Delgado, im Norden des Landes.
Die neugegründete Firma Montepuez Ruby Mining hält nun für 25 Jahre die Schürfrechte für ein Gebiet von 34.000 Hektar.

Vor kurzem verkündete Firmensprecher Raime Raimundo in einem Interview mit der lokalen Presse, dass sich der Produktionsstart aufgrund von verspäteten Lieferungen technischer Ausrüstung verzögern würde. Man rechnet nunmehr damit, Ende November bis Anfang Dezember mit dem Abbau beginnen zu können.

Die Erwartungen sind sehr hoch. Manche Fachleute meinen, die neue Lagerstätte könnte zur wichtigsten Quelle feiner Rubine werden. Im Hinblick auf die ständig rückläufige Produktion in Burma, wäre dies hoch willkommen!

Gemfields beschäftigt derzeit 200 Arbeiter. Diese Zahl soll nach Produktionsstart auf 500 wachsen. Bisher investierte Gemfields 5 Millionen US Dollar. Für die nächsten fünf Jahre sind Investitionen in Höhe von weiteren 20 Millionen Dollar geplant.

Leider gibt es nicht nur gute Nachrichten.
Gemfields hat offenbar Schwierigkeiten, sich eines Ansturms von illegalen Schürfern zu erwehren. Angesichts der Größe des Konzessionsgebietes ist das nicht weiter verwunderlich.

Lokale Medien berichten immer wieder von Zusammenstößen zwischen illegalen Schürfern und der Polizei bzw. den Sicherheitskräften des Unternehmens.

Zum bisher schwersten Zwischenfall kam es am 7. Juli, als das Wachpersonal das Feuer auf 300 illegale Schürfer eröffnete. Ein Mann wurde dabei getötet und zwei weitere verletzt.

Radio Mozambique berichtete, dass ein Hexer aus der benachbarten Provinz Nampula behauptet hatte, die Schürfer gegen Kugeln "impfen" zu können. Die Schürfer legten ihr Geld zusammen und erwarben den "Impfstoff" für 300.000 Meticais, umgerechnet USD 10.700,00.

Einige Schürfer trauten jedoch dem Impfstoff nicht und nahmen sicherheitshalber weitere 300.000 Meticais mit, um die Wachposten bestechen zu können. Laut dem Informanten des Senders bezeichnete der Kommandant des Sicherheitspersonals den Betrag als "insignifikant" und warnte die Schürfer davor, das Gelände zu betreten.
Der resultierende Streit zwischen Schürfern und Wachpersonal wurde gewalttätig und führte letztendlich zu den tödlichen Schüssen.

Wir hoffen sehr, das Gemfields die Probleme rasch in den Griff bekommt.
Die Firma hat bisher einen tadellosen Ruf und zeigt durch Unterstützung zahlreicher Projekte hohe soziale Verantwortung.