Minenunglück in Tansania

Die Tragödie von 1998, als sintflutartige Regenfälle mehrere Tansanitminen überfluteten und 100 bis über 200 Bergleute (die genaue Zahl wurde nie bekannt) ertranken, hat sich 10 Jahre später wiederholt. Wieder waren starke Regenfälle die Ursache, wieder verloren mehrere Dutzend Minenarbeiter ihr Leben.

Das Unglück ereignete sich bereits Ende März. Die Rettungsmaßnahmen wurden durch unwetterbedingte Stromausfälle behindert. Weiters erschwerend wirkte die zu geringe Zahl an leistungsfähigen Pumpen sowie die Tatsache, dass viele der mittlerweile bis zu 300m tiefen Schächte und Stollen miteinander in Verbindung stehen, was ein rasches Abpumpen des Wassers so gut wie verunmöglicht.

Unbeabsichtigt aufeinander treffende Schächte sind übrigens der Albtraum jedes Minenbetreibers, tragen sie doch zur Destabilisierung des völlig unübersichtlichen Schachtgewirrs bei.

Zwei amerikanische Kollegen, die sich unabhängig voneinander in die Tiefe begaben, berichteten Schauderhaftes. Der Abstieg in die völlig ungesicherten senkrechten Schächte erfolgt über schmale Eisenleitern, in manchen Fällen sogar nur über ein Seil. Von den Schachtböden führen zumeist weniger als 1m hohe Stollen schräg in die Tiefe.

Einem der beiden Kollegen kamen fast am Ende eines nur mehr 55cm hohen Stollens einige Mineure entgegengekrochen und drängten zu rascher Umkehr. Es sei Mittagspause und die Kollegen würden aufhören, Luft in die Tiefe zu pumpen...

Schwere Grubenunglücke sind in den Tansanitminen keine Seltenheit. So starben im Jahr 2002 39 Mann an Kohlenmonoxidvergiftung nach einer Explosion und im gleichen Jahr erstickten in einer anderen Mine 48 Mann, weil der Kompressor der Luftpumpe versagt hatte.

Es sei lobend erwähnt, dass die von mir oft geschmähte Firma TanzaniteOne die Rettungsarbeiten anführte und auch zu den ersten gehörte, die eine große Summe in den sofort eingerichteten Hilfsfonds einzahlten.