Mondstein

Mitglied der Feldspat Gruppe.
Feldspate bilden komplexe Mischkristallreihen, einerseits zwischen den Endgliedern Albit und Anorthit und andererseits zwischen den Endgliedern Albit und Orthoklas.

Die Albit-Anorthit-Mischkristalle werden unter dem Begriff Plagioklase zusammengefasst.
Feldspate der Albit-Orthoklas-Reihe werden als Alkalifeldspate bezeichnet.

Der klassische Mondstein ist ein Orthoklas Feldspat. 

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Blaue Mondsteine aus Sri Lanka

Namensherkunft: vom silbrig-bläulichen Schiller, der an Mondlicht erinnert.

Dieser Effekt wird auch als "Adularisieren" oder "Adulareszenz" bezeichnet, benannt nach der Orthoklas-Varietät Adular, die ihren Namen von einer alpinen Fundstätte im schweizer Adula Gebirgsstock hat.

Der Name Orthoklas stammt vom altgriechischen ὀρθός (orthos) = senkrecht, aufrecht, gerade und κλάσις (klasis) = zerbrechen und weist auf den Winkel der Spaltflächen hin.

Synonyme und Handelsnamen: keine, allerdings gibt es einige andere Feldspate, besonders Labradorite (Albit-Anorthit-Reihe), die als Mondsteine verkauft werden. Bunt schillernde Labradorite werden oft als Regenbogen-Mondsteine gehandelt.

Gelegentlich wird auch die Bezeichnung "Adular" synonym mit Mondstein verwendet, obwohl es sich streng genommen beim Adular um eine Orthoklas-Varietät mit charakteristischer Kristalltracht handelt.

Verwechslungsmöglichkeiten: blauer Mondstein, genauer gesagt blau schillernder Mondstein, kann sehr leicht mit blauem Labradorit verwechselt werden. 

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Blaue Labradorite aus Tansania

Vorkommen: die feinsten Mondsteine kommen nach wie vor aus Sri Lanka, auch wenn die dortigen Lagerstätten leider nicht mehr allzu fündig sind. 

 

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Blaue Mondsteine aus Sri Lanka 

Ceylon Mondsteine, wie die Steine aus Sri Lanka im Handel noch gerne genannt werden, zeigen manchmal sehr interessante Einschlüsse eines Minerals namens Illmenit, die unter Vergößerung einer Strickleiter ähneln.

Ceylon Mondstein mit Illmenit Einschlüssen

Die mengenmäßig ergiebigsten Mondsteinfundstellen liegen in Südindien.

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Indischen Mondstein gibt es in vielen Farben.
Die orangefärbigen Steine werden in Indien als "pink moonstone" gehandelt.
Viele indischen Mondsteine zeigen deutlichen Katzenaugeneffekt

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Sternmondsteine sind keine Seltenheit. Der Stern ist in der Regel 4-strahlig. Schwarze Sternmondsteine zeigen gelegentlich auch 6-strahlige Sterne (leider haben wir derzeit keine).

Unbedingt erwähnt seien auch die alpinen Vorkommen in der Schweiz, sowie in Österreich.
Nach der Entdeckung eines Vorkommens auf dem Mörchnerkar im Tiroler Zillertal, musste die bis dahin vorherrschende Meinung, alpine Mondsteine seien nicht schleifwürdig, grundlegend revidiert werden. 

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Alpiner Mondstein vom Mörchnerkar, Zillertal

moonstone ziller valley

Sehr selten zeigen Mondsteine vom Mörchnerkar (nach unserer Schätzung weniger als 2% der gefundenen Steine) ein besonderes Phänomen. Bei richtigem Schliff zeigt eine Hälfte des Steins den begehrten Schiller, während die andere Hälfte wasserklar erscheint. Kippt man den Stein etwas, so schlägt der Schiller zur anderen Seite um. Der Effekt entsteht wahrscheinlich durch eine 180° Umkehr der Zwillingsrichtung der Lamellen und ist, soweit uns bekannt, nur bei Zillertaler Mondsteinen jemals beobachtet worden.

Verarbeitung: Mondstein ist perfekt spaltbar und sollte daher mit Vorsicht gefasst und getragen werden. Hitze- u. säureempfindlich. Nicht mit Ultraschall reinigen.

Wissenswertes: Mondstein besteht aus einer Unzahl von miteinander verwachsenen Lamellen. Der blaue oder silbrige Schiller entsteht durch Lichtreflexion an diesen Lamellen.

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Gemmologische Eigenschaften von Mondstein

Formel:
KAlSi3O8
Kristallsystem:
monoklin
Mohshärte:
6
Dichte:
2,53 - 2,56
Brechungsindex:
1,518 - 1,525
Max. Doppelbrechung:
0,005
Dispersion:
0,012
Pleochroismus:
keiner
Luminiszenz:
schwach
Glanz:
gläsern
Spaltbarkeit:
perfekt
Bruch:
muschelig, uneben
Farbe:
farblos, weiß, grau bis schwarz, orange, braun, grünlich