Milarit

Seltenes Mineral aus der Klasse der Silikate und Germanate. Mitglied einer komplexen Gruppe von Silikaten, die je nach Systematik Milarit-Gruppe, Osumilith-Gruppe oder auch Milarit-Osumilith-Gruppe genannt wird. Die Gruppe besteht (2025) aus 23 Mitgliedern, deren bekanntestes der Sugilith ist.

Milarit Milarite
Milarit aus Rössing, Namibia

Namensherkunft: vom deutschen Physiker und Mineralogen Albin Weisbach 1870 nach dem Val (Tal) Milà in Graubünden, Schweiz, benannt, dem vermeintlichen Fundort der Proben, die Weisbach untersuchte. Tatsächlich stammte das Material aber aus einem Nachbartal, dem Val Giuv. Trotz dieses Fehlers blieb der Name Milarit erhalten.

Synonyme und Handelsnamen: keine

Verwechslungsmöglichkeiten: aufgrund der hexagonalen Kristallform und der Paragenese (Vergesellschaftung) kann Milarit leicht mit Apatit, Beryll und auch mit Quarz und Skapolith verwechselt werden

Vorkommen: Milarit ist relativ selten. Mindat listet derzeit (2025) nur 168 Fundstellen, 133 davon in Europa. Da Milarit aber leicht zu verwechseln ist, gibt es möglicherweise deutlich mehr Fundstellen.

Verarbeitung: Milarit wäre aufgrund seiner physikalischen EIgenschaften ein leidlich guter Schmuckstein, Edelsteinqualität ist allerdings extrem selten und wird, wenn überhaupt, nur für Sammelzwecke geschliffen.

Gemmologische Eigenschaften von Milarit

Formel:
KCa2(Be2AlSi12)O30·H2O
Kristallsystem:
hexagonal
Mohshärte:
5.75 - 6
Dichte:
2.46 - 2.61
Brechungsindex:
doppelbrechend 1.529 - 1.551
Max. Doppelbrechung:
0.003
Dispersion:
keine
Pleochroismus:
keiner
Luminiszenz:
KW schwach bläulich o. grünlich weiß, LW grün
Glanz:
Glasglanz
Spaltbarkeit:
keine
Bruch:
muschelig, uneben
Farbe:
farblos, weiß, grünlichweiß, gelblich weiß, gelb