Sehr häufig vorkommendes Mineral der Klasse Carbonate und Nitrate.
Namensherkunft: Plinius d. Ältere bezeichnete den Stein in seinem monumentalen Werk Naturalis hiostoria als molochitis, abgeleitet vom altgriechischen μαλάχη (malache) für Malve, wohl weil das satte Grün an die Farbe von Malvenblätter erinnert.
Synonyme und Handelsnamen: keine
Verwechslungsmöglichkeiten: aufgrund der typischen Musterung (Streifen und Bänder, gelegentlich auch nur Tupfen) kann Malachit kaum mit einem anderen Mineral verwechselt werden.
Vorkommen: mindat.org beziffert die derzeit (Juli 2019) auf allen Kontinenten inklusive der Antarktis bekannten Fundstellen mit 13.158!
Die wichtigsten Vorkommen liegen im Kongo, in Russland und in den USA.
In Österreich sind zwei Vorkommen in der Nähe von Schwaz, Tirol, bekannt.
Malachite aus dem Kongo
Verarbeitung: aufgrund der geringen Härte (Mohshärte 3.5-4) sollte Malachit mir Vorsicht gefasst und getragen werden.
Säure- u. hitzeempfindlich. Länger anhaltender Kontakt mit Wasser, vor allem mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser, zerstört den Glanz. Kein Ultraschall, keine Galvanik.
Warnung: Malachit ist ein Kupfermineral. Beim Sägen, Schleifen und Gravieren wird kupferhältiger Staub freigesetzt. Da Kupfer in hoher Konzentration für den menschlichen Organismus giftig ist, darf die Bearbeitung nur mit geeigneten Schutzmaßnahmen (Staubmaske und Staubabsaugung) erfolgen.
Wissenswertes: Schon im Antiken Griechenland, im Alten Ägypten und Römischen Reich war das Mineral außerordentlich beliebt. Die Ägypter schnitzten aus dem Malachit beispielsweise allerlei Kunstobjekte wie etwa Amulette und Skarabäen und verarbeiteten das fein zermahlene Mineral zu ausdrucksstarken Lidschatten. Dass Malachit entgegen früheren Annahmen nicht als Grundlage der grünen Farbe bei Wandmalereien in altägyptischen Grabkammern dient, erscheint aufgrund neuerer Forschungen sehr wahrscheinlich.
Auch im Chinesischen Altertum war Malachit ein beliebtes Mineral. So wurden Reste der Farbüberzüge auf der Terrakottaarmee im Mausoleum Qin Shihuangdis als Malachit-Pigment identifiziert und im Carnegie Museum of Natural History sind unter anderem fein gearbeitete Malachit-Figuren zu finden.
Malachit war bis ins Mittelalter hinein zum Löten von Goldschmiedearbeiten weit verbreitet. Dazu wurde es zu Staub zermahlen und mit Hilfe von Fischleim und Wasser zu einer Emulsion verarbeitet, dem so genannten „Goldleim“ (griech. chrysokolla; chrysos: Gold, kolla: Leim; siehe auch Chrysokoll). In einem Holzkohlefeuer kann der Goldleim durch das anwesende Kohlenmonoxid zu Kupfer reduziert werden, wobei eine lötfähige Kupferlegierung entsteht. Damit war es möglich, feine Drähte und Goldkügelchen auf eine Oberfläche zu löten. Die Etrusker waren Meister in der Anwendung dieses Verfahrens und auch die antiken Ägypter kannten diese Methode. Ein Beispiel für die Anwendung durch die Ägypter sind die Totenmaske und andere Gegenstände aus dem Grab des Pharao Tutanchamun.
Quelle: Wikipedia