Anglesit

Sehr häufig vorkommendes Mineral der Sulfatklasse.

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Aufgrund seiner sehr geringen Härte und der vollkommenen Spaltbarkeit wird Anglesit nur sehr selten geschliffen und ist ein reiner Sammlerstein. Nicht schmucktauglich!

Namensherkunft: laut der deutschsprachigen Wkipediaseite beschrieb ein französischer Berbau-Generalinspektor namens Antoine Grimoald Monet im Jahre 1779 ein  auf der walisischen Insel Anglesey neu entdecktes Mineral, das er "vitriol de plomb" (Bleisulfat) nannte.
Die englischsprachige Wikipediaseite gibt an, dass der englische Wissenschafter William Withering das Mineral in der Parys Kupfermine auf Anglesey entdeckt und 1783 als eigene Spezies beschrieben hat.
Seinen bis heute gültigen Namen Anglesit erhielt das Mineral allerdings erst 1832 durch François Sulpice Beudant (1787–1850), einem französischen Mineralogen und Physiker, der das Mineral nach seiner Typlokalität Anglesey benannte.

Synonyme und Handelsnamen: für geschliffenen Anglesit gibt es keine anderen Handelsnamen. Das Mineral Anglesit wird in der Bergmannssprache auch als Bleivitriol, Vitriolbleierz, Blei(II)-sulfat und gelegentlich, bei sehr hoher Reinheit, auch als Bleiglas bezeichnet.

Verwechslungsmöglichkeiten: aufgrund des sehr hohen Brechungsindex', der außerhalb des Messbereichs herkömmlicher Refraktometer liegt, ist die Identifikation nicht ganz einfach. Auch das sehr hohe spezifische Gewicht (Dichte) ist nur bedingt hilfreich, da es einige andere Minerale von ähnlicher Farbe und sehr ähnlichen physikalischen Daten gibt, wie z.B. Cerussit, Scheelit, Wulfenit und Kassiterit.

Vorkommen: bisher (2013) sind weltweit fast 2500 Fundstellen bekannt. Schleifwürdiger Anglesit kommt hauptsächlich aus Touissit (Marokko), der Bunker Hill Mine in Idaho (USA) und Tsumeb (Namibia).

Verarbeitung: Anglesit ist hitze-, säure- und sehr stoß- u. kratzempfindlich und daher als Schmuckstein völlig ungeeignet!
Aufgrund des hohen Bleigehalts und der Säurelöslichkeit, ist Anglesit als gesundheitsschädlich zu bezeichnen. Nicht trocken schleifen, Anglesitstaub nicht inhalieren und nach der Handhabung Hände waschen!

Wissenswertes: trotz seines sehr hohen Bleigehalts von bis zu 68% (nach anderen Quellen sogar bis zu 74%) ist Anglesit als Bleierz nur von regionaler Bedeutung. Zumeist kommt Anglesit in Form vereinzelter Kristalle in Lagerstätten anderer Bleiminerale wie. z.B. Galenit vor. Nur an einigen Stellen der Erde, z.B. in Mexiko und Australien, kommt Anglesit so gehäuft vor, dass sich ein Abbau als Kupfererz lohnt.

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Gemmologische Eigenschaften von Anglesit

Formel:
PbSO4
Kristallsystem:
orthorhombisch
Mohshärte:
2.5-3
Dichte:
6.3-6.4
Brechungsindex:
doppelbrechend 1.878 - 1.895
Max. Doppelbrechung:
0.017
Dispersion:
0.044
Pleochroismus:
keiner
Luminiszenz:
schwach gelb
Glanz:
Diamantglanz bis Fettglanz
Spaltbarkeit:
vollkommen
Bruch:
muschelig
Farbe:
farblos, weiss, grau, gelblich, grünlich