Andalusit

Häufig vorkommendes Aluminiumsilikat.
Andalusit entsteht bei niedrigem Druck und mittlerer Temperatur und ist polymorph (trimorph) mit Kyanit und Sillimanit. Bei höheren Drucken und Temperaturen kann sich Andalusit in Sillimanit umwandeln.
Andalusit gilt als Indexmineral für Aluminosilikate, das Hinweise auf Druck und Temperatur bei der Entstehung des umgebenden Muttergesteins liefert.

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Eine Sonderform des Andalusits ist der Chiastolith, in welchem schwarze Graphiteinschlüsse ein kreuzförmiges Muster bilden.

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Namensherkunft: Andalusit verdankt seinen Namen einem Irrtum des französischen Naturwissenschafters Jean-Claude Delamétherie (1743-1817), der den Ursprung einiger von ihm untersuchter Exemplare in Andalusien vermutete. Tatsächlich stammten die Proben jedoch vermutlich aus El Cardoso, nahe der Stadt Guadalajara in Kastilien-La Mancha. Zwar gibt es auch in Andalusien einige Fundstellen, als Typlokalität sollte aber eigentlich El Cardoso gelten.
Quelle: Mindat.org

Synonyme und Handelsnamen: keine
Chiastolith wird manchmal fälschlicherweise als Kreuzstein bezeichnet. Dieser Name bezeichnet jedoch das Mineral Staurolith.

Verwechslungsmöglichkeiten: mit anderen ähnlichfarbigen Edelsteinen wie Dravit (Turmalin), Rauchquarz, Zirkon Epidot, Kornerupin, Enstatit u.a.
Aufgrund des sehr starken Pleochroismus und anhand physikalischer Daten wie Brechungsindex und Absorptionsspektrum stellt die Diagnose für den Gemmologen in der Regel kein Problem dar.

Vorkommen: weltweit sehr häufig. Unter den von mindat.org gelisteten 1221 Fundorten (Stand Jänner 2015) findet sich sogar einer in der Antarktis. In Österreich werden mehr als 30 Fundstellen genannt.
Andalusit in Edelsteinqualität ist allerdings ziemlich selten. Wichtige Fundstellen liegen in Brasilien (Espirito Santo und Minas Gerais) und in Sri Lanka.

Chiastolith wird u.a. in Australien, den USA, Spanien, Myanmar (Burma) und China gefunden.

Verarbeitung: Andalusit ist gut spaltbar. Darüberhinaus ist er wärme-, säuren- u. laugenempfindlich. Nicht mit Borax oder Borsäure in Kontakt bringen, von galvanischen Bädern fernhalten, nicht mit Ultraschall reinigen.

Wissenswertes: Andalusit verdankt seine Attraktivität dem sehr starken Pleochroismus.

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Gemmologische Eigenschaften von Andalusit

Formel:
Al2(SiO4)O
Kristallsystem:
orthorhombisch
Mohshärte:
6.5 - 7.5
Dichte:
3.13 - 3.21, durchschnittlich 3.17
Brechungsindex:
1.629 - 1.650
Max. Doppelbrechung:
0.010
Dispersion:
0.016
Pleochroismus:
stark, gelb, rotbraun bis rot, olive
Luminiszenz:
schwach
Glanz:
gläsern
Spaltbarkeit:
gut
Bruch:
spröde, uneben bis kleinmuschelig
Farbe:
braun, rotbraun, grün