Tansanit Rally?

Die bewegte Geschichte des Tansanits

Seit seiner Entdeckung im Jahr 1967 hält der Tansanit die Edelsteinwelt in Atem. Seinen kometenhaften Aufstieg verdankt der Stein zum einen natürlich seiner exquisiten Farbe, zum anderen dem sehr erfolgreichen Marketing der New Yorker Firma Tiffany, die zwei Jahrzehnte lang Tansanit fast im Alleingang bewarb und vor allem in den USA zum mit Abstand beliebtesten Farbstein, nach Rubin, Saphir und Smaragd, machte.

1971 wurden die Tansanitminen verstaatlicht. Die nächsten zwanzig Jahre lang ging die Förderung von hochwertigen Steinen kontinuierlich zurück, zum Teil, weil man in immer größere Tiefen vordringen musste, zum Teil wohl aber auch durch unsachgemäßen Abbau und durch Diebstähle. Gleichzeitig zogen die Preise beständig an.

Die Wende kam Ende der 1980er Jahre, als bis zu 30.000 Glücksritter in das Fundgebiet strömten. Bereits nach wenigen Monaten wurde der Edelsteinmarkt mit Tansaniten in nie gesehener Menge förmlich geflutet. Das Ergebnis war ein Preisverfall von 60% in weniger als zwei Jahren.

1990 ließ die tansanische Regierung das Gebiet räumen und teilte es danach in vier Blöcke auf. Lizenzen wurden vergeben, Abbau und Vermarktung fanden wieder in geregelte Bahnen zurück und langsam aber stetig stiegen die Preise wieder an.

Im Jahr 1996 erwarb die Firma Afgem die Lizenz für Block C und begann einige Jahre später mit dem ersten Tagbau. 2004 schließlich wurde Afgem von der TanzaniteOne Gruppe gekauft, die seither nach dem Modell von De Beers mit beträchtlichem Erfolg versucht, die Kontrolle über den Tansanitmarkt zu erlangen. Lesen Sie näheres hierzu in unserem Artikel "Tansanit – neue Strategie" (2005).

Im September 2008, mit der Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers, begann ein neuerlicher Abstieg. Im Zuge der Wirtschaftskrise brach der mit 85% Anteil am weltweiten Tansanithandel mit Abstand wichtigste Markt, die USA, rapide ein. Wiederum gaben die Preise um ca. 60% nach, diesmal in nur einem Jahr.

Die Preise werden wieder steigen. Um dies vorherzusagen, braucht es keine großen hellseherischen Fähigkeiten. Die Wirtschaftsdaten sind wieder einigermaßen freundlich und, so sagen derzeit alle Wachstumsprognosen, die USA werden schneller aus der Krise finden, als die EU.

Erste, zaghafte Preissteigerungen sind schon zu beobachten. Dies dürfte aber eher darauf zurückzuführen sein, dass die Großhändler, darunter einige, die sich - nicht zuletzt der Verkaufspolitik von TanzaniteOne und der damit verbundenen hohen Preise wegen - vor vielen Jahren aus dem Tansanitgeschäft zurückgezogen hatten, die nunmehrige Baisse nutzen, um ihre Lager zu füllen.

Sobald, vor allem in den USA, die Nachfrage nach Tansanit wieder steigt, werden auch die Preise wieder anziehen, vorerst wahrscheinlich eher bedächtig, sobald die nunmehr gefüllten Lager aber leer sind und die Großhändler zum aktuellen Marktpreis nachkaufen müssen, sind Preissteigerungen von 5-10% pro Jahr für einige Zeit durchaus realistisch.

Anfang der neunziger Jahre war es jedenfalls genauso. Seither hat Tansanit an Bekanntheit und Beliebtheit noch gewonnen und zudem gab es TanzaniteOne noch nicht, eine Firma, die nicht nur ein vitales Interesse, sondern aufgrund ihrer marktbeherrschenden Position auch die Möglichkeit hat, die Preise zumindest wieder auf das Niveau vor der Krise steigen zu lassen…