Vesuvianit

Auch Idokras oder (veraltet) Vesuvian genannt.

Das Mineral der Klasse Silikate und Germanate kommt relativ häufig vor, schleifwürdiges Material ist jedoch sehr selten.



vesuvianit idokras vesuvianite idocrasevesuvianit idokras vesuvianite idocrase
Zwei Vesuvianite von exzellenter Farbe aus einer erst Anfang des Jahrtausends entdeckten Fundstelle in Äthiopien

Namensherkunft:
Das Mineral wurde ursprünglich für Hyazinth (alter Name für braune, rote und orangefärbige Zirkone) gehalten und 1723 vom schweizer Arzt und Naturforscher Moritz Anton Kappeler "hyacinthus dictus octodecahedricus" genannt.

1772 wurde es von dem französischen Mineralogen und Mitbegründer der modernen Kristallographie Jean-Baptiste Louis Romé de L’Isle zu "hyacinte de vesuve" umbenannt.

Der deutsche Mineraloge Abraham Gottlob Werner war es schließlich, der Vesuvianit als eigenständiges Mineral erkannte und nach dem einzigen damals bekannten Fundort, dem Vulkan Vesuv in Italien, Vesuvian nannte.

Vesuvianit kommt in vielen unterschiedlichen Kristallformen vor weshalb der französische Mineraloge Rene Just Haüy im Jahre 1799 den Namen Idokras (griech. für gemischte Form) einführte.

Synonyme und Handelsnamen: Vesuvian, Idokras, Jewreinowit (Herkunft unbekannt). Eine jade-ähnliche undurchsichtige, grüne Varietät wird Kalifornit genannt.
Aus Norwegen kommt eine hellblaue Varität namens Cyprin.

Verwechslungsmöglichkeiten: Vesuvianit kommt in verschiedenen Farben vorweshalb es zahlreiche Verwechslungsmöglichkeiten gibt.
Grüner Vesuvianit kann z.B. mit Peridot, Turmalin (Verdelith), grünem Granat (Demantoid und Tsavolith), grünem Zirkon, Epidot u.a. verwechselt werden.

Vorkommen: mindat.org listet über 1400 Fundstellen.
Schleifwürdiges Material findet man z.B. in Kenya und Tansania, Kanada und, seit Anfang des Jahrtausends, auch in Äthiopien.

Verarbeitung: aufgrund seiner Seltenheit wird Vesuvianit kaum im Schmuck verwendet. Vesuvianit ist zwar relativ hart und zeigt nur undeutliche Spaltbarkeit, dennoch ist der Stein mit Vorsicht zu behandeln. Vesuvianit ist spröde und splittert leicht. Zudem ist der Stein wärme- u. säureempfindlich und darf keinesfalls mit Schwefelsäuresud oder galvanischen Bädern in Kontakt kommen.

Wissenswertes: aufgrund der stark wechselnden chemischen Zusammensetzumg können auch physikalische und optische Eigenschaften stark schwanken

Gemmologische Eigenschaften von Vesuvianit

Formel:
(Ca,Na)19(Al,Mg,Fe)13(SiO4)10(Si2O7)4(OH,F,O)10
Kristallsystem:
tetragonal
Mohshärte:
6-7
Dichte:
3.32-3.47
Brechungsindex:
1.703-1.764
Max. Doppelbrechung:
0.003-0.006
Dispersion:
stark
Pleochroismus:
schwach
Luminiszenz:
keine
Glanz:
Glasglanz bis Fettglanz
Spaltbarkeit:
undeutlich
Bruch:
uneben bis muschelig, spröde, splittrig
Farbe:
^