Farbwechselnde (changierende) Varietät von Chrysoberyll
Namensherkunft: Benannt zu Ehren von Zar Alexander II (1818-1881), an dessen Tag der Volljährigkeit der Stein erstmals gefunden wurde.
Verwechslungsmöglichkeiten: andere farbwechselnde Steine wie Saphir, Granat und Spinell, synthetischer Alexandrit und synthetischer Korund mit Farbwechsel
Vorkommen: Erstfund 1830 nahe dem Fluss Takovaya, nordöstlich der Stadt Ekaterinburg (Sverdlovsk) im Ural.
Weitere, zum Teil wichtige Lagerstätten in Brasilien (Goiás, Bahia, Minas Gerais), Tansania (Tunduru, Lake Manyara), Madagaskar, Indien und Sri Lanka. Aus Simbabwe kommen sehr schön gewachsene Kristalle mit starkem Farbwechsel, die jedoch aufgrund der mangelnden Reinheit selten geschliffen werden.
Alexandrite aus Russland, links 0.20cts, rechts 10.50cts
Alexandrite aus Indien, links 2.50cts, rechts 0.75cts
Die indischen Lagerstätten liegen in Orissa und Andhra Pradesh und wurden wahrscheinlich erst anfang des 21. Jhdts entdeckt. Indische Alexandrite zeichnen sich durch die sehr attraktive Tageslichfarbe, ein blaustichiges Grün, sowie die durchschnittlich sehr hohe Reinheit aus.
Allerdings brauchen Alexandrite aus dieser Lagerstätte eine gewisse Größe, um intensive Farbe zu zeigen. Auch der Farbwechsel wird erst bei Steinen ab ca. 1cts wirklich stark. Leider ist dieses Vorkommen nicht sehr fündig und Steine mit einem Gewicht von mehr als 3cts werden nur sehr selten gefunden.
Verarbeitung: trotz der großen Härte ist Alexandrit ziemlich spröde. Aufgrund der guten Spaltbarkeit in eine Richtung beim Fassen mit Vorsicht behandeln und auch nicht mit Ultraschall reinigen. Säureempfindlich (Borsäure). Hitzeempfindlich, keinesfalls ins Feuer nehmen.
Wissenswertes: Alexandrit von hoher Reinheit und mit deutlichem Farbwechsel zählt zu den seltensten und teuersten Edelsteinen. Es gibt teilweise schwierig zu identifizierende synthetische Alexandrite auf dem Markt. Die meisten als „synthetischer Alexandrit“ bezeichneten Steine sind aber tatsächlich nach der Verneuil-Methode hergestellte synthetische Korunde, bei denen durch Vanadiumzugabe ein Farbwechsel-Effekt erzeugt wird. Der Farbwechsel dieser Verneuilsynthesen unterscheidet sich allerdings deutlich von dem echter Alexandrite.
Bis heute werden diese Steine, deren Wert aufgrund der billigen Massenproduktion nur wenige Euro beträgt, gutgläubigen Touristen, nicht zuletzt in Ägypten (Alexandria), als Alexandrite angedreht. Auch wenn die Synthesen vom Verkäufer als solche deklariert werden, was zumeist aber nicht geschieht, sind die Preise in der Regel hoffnungslos überzogen.