Peridot

Die Edelsteinqualität von Mineralien der Olivingruppe, einer Mischkristallreihe aus der Gruppe der Silikatminerale, genauer, der Inselsilikate.

Die Endglieder der Gruppe sind ein Eisensilikat namens Fayalith und ein Mangansilikat namens Tephroit. Die übrigen Mitglieder sind Forsterit, Glaucochroit, Kirschsteinit, Laihunit, Liebenbergit, Monticellit und der Calzium-dominante Calcio-Olivin.

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Einige Peridote von herausragender Qualität

Namensherkunft: Olivin ist nach der Farbe benannt. Der Begriff Peridot ist griechischen Ursprungs, die Bedeutung ist jedoch unbekannt.

Synonyme und Handelsnamen: Olivin, Chrysolith

Verwechslungsmöglichkeiten: mit anderen grünen Mineralien wie z.B. Turmalin (Verdelith), Chrysoberyll, Zirkon und Grossular Granat. Die Identifikation über optische und physikalische Daten (z.B. Brechungsindex) stellt normalerweise kein Problem dar.

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Dieser minzgrüne Peridot könnte leicht mit Turmalin verwechselt werden

Außerdem gibt es synthetische Korunde und synthetische Spinelle in Peridotfarbe. Ebenfalls beobachtet wurden diverse Dubletten z.B. Granat-Glas Dubletten oder Dubletten, bei denen Ober- u. Unterteile aus farblosem synthtischem Spinell mit grün gefärbtem Klebstoff verbunden wurden. Auch diese Synthesen und Imitationen stellen jedoch für den Fachmann in der Regel kein Problem dar.

Vorkommen: Olivine bzw. die Mitglieder der Olivingruppe sind gesteinsbildend und die im oberen Erdmantel am häufigsten vorkommenden Silikate.
Auch für Peridot, also Olivin in Edelsteinqualität, gibt es etliche Vorkommen.
Die älteste bekannte Fundstelle befindet sich auf der Insel Zebirget (auch Sebirget, Seberged, Zabargad oder St. John´s Island) im Roten Meer, wo möglicherweise bereits vor 3.500 Jahren Peridot abgebaut wurde. Belegt ist der Abbau seit dem frühen Mittelalter, als Kreuzritter Peridot von Zebirget nach Europa brachten.

Weitere wichtige Fundgebiete liegen in Burma (Myanmar), China, Pakistan und den USA (Arizona). Die Steine aus Arizona zeigen leider nur allzuoft einen unerwünschten Braunstich.
Auch in Norwegen und Hawaï gibt es kleinere Vorkommen.

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Peridot Cabochons aus Pakistan

Verarbeitung: die Zusammensetzung von Peridot kann stark schwanken, je nachdem, welchem Endglied der Gruppe er näher ist. Fayalith-nahe, sehr stark eisenhaltige Peridote sind empfindlich gegenüber Salzsäure, wohingegen Forsterit-nahe magnesiumhaltige Peridote und Tephroit-nahe manganhaltige Peridote von Salzsäure kaum oder gar nicht angegriffen werden.
Wir empfehlen daher sicherheitshalber alle Peridote von Säuren fernzuhalten und Borax, sowie auch galvanische Bäder zu meiden.
Außerdem ist Peridot etwas spröde und druckempfindlich. Vorsicht beim Fassen.

Wissenswertes: Peridot gehört zu den Edelsteinen, deren Herkunft aufgrund der Einschlussmineralien oft sehr genau bestimmt werden kann. So sind z.B. haar- oder nadelförmige Ludwigiteinschlüsse (die oft als Rutil fehldiagnostiziert werden) lokaltypisch für Pakistan.

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Lokaltypische grobe bis sehr feine Ludwigit Einschlüsse in Peridot aus Pakistan

In Peridoten aus Hawaï finden sich manchmal Glasbläschen natürlichen Ursprungs und in Peridot aus Arizona finden sich Einschlüsse von Chrom-Spinell und Chalcopyrit.
Sehr häufig finden sich kleine, scheibenförmige Sprenghöfe um einen schwarzen Chromitkristall. Diese im Englischen "lilypad" (Seerosenblatt) genannten Einschlüsse sind jedoch nicht lokaltypisch sondern kommen in Peridoten aus mehreren Fundorten (Hawaï, Zebirget und Arizona) vor.

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Gemmologische Eigenschaften von Peridot

Formel:
(Mg,Mn,Fe)2[SiO4]
Kristallsystem:
orthorhombisch
Mohshärte:
6,5-7
Dichte:
3,27-3.37, durchschnittlich 3,32
Brechungsindex:
stark doppelbrechend 1,63-1,69
Max. Doppelbrechung:
0,036 bis 0,040
Dispersion:
0,020
Pleochroismus:
sehr schwach, farblos bis blassgrün, (oliv-) grün
Luminiszenz:
inert
Glanz:
gläsern
Spaltbarkeit:
gut bis deutlich
Bruch:
muschelig, spröd
Farbe:
hell gelblichgrün bis intensiv olivgrün