Opal

Relativ häufig vorkommendes Mineral aus der Klasse der Oxide und Hydroxide.
Opal gehört zu den wenigen amorphen Mineralien, das heisst, er hat keine Kristallstruktur.

Neben der amorphen Gestalt weist der Opal noch einige weiter Besonderheiten auf.
Opal besteht aus winzigen Silica-Kügelchen. Sind diese annähernd gleich groß und in der richtigen Anordnung vorhanden, so können Beugung und Interferenz das begehrte Farbenspiel (Opalisieren) erzeugen.

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Welo OpalWelo Opal

Außerdem enthält Opal bis zu 20% Wasser, was bei unsachgemäßer Handhabung und Aufbewahrung zu Problemen führen kann (siehe unten: Wissenswertes).
Transparente bis transluzente erscheinen im Durchlicht oft orange und bläulich bei Betrachtung normal zum Durchlicht. Dieses Phänomen wird Opaleszenz genannt

Im Edelstein- u. Schmuckgewerbe werden drei Arten unterschieden, Edelopal (mit Farbenspiel), gemeiner Opal (ohne Farbenspiel) und Feueropal. Letzterer tritt mit und ohne Farbenspiel auf.

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Mexikanischer Feueropal mit und ohne Farbenspiel

Namensherkunft: Der Begriff Opal wurde aus dem lateinischen opalus bzw. dem griechischen ὀπάλλιος opallios für ‚kostbarer Stein‘ übernommen und stammt vermutlich vom Sanskritwort upala.
Quelle: Wikipedia

Synonyme und Handelsnamen: es existiert eine große Zahl von Handelsnamen, die auf Farbe, Farbenspiel, Art des Farbenspiels, Einschlüsse (Moosopal) oder auch die Herkunft Bezug nehmen.
Einige der bekanntesten sind Schwarzer Opal, Milchopal, Kristallopal, Boulderopal, Matrixopal, Harlekin Opal, Pinfire Opal u.v.m.


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Mexikanischer Schwarzer Opal aus altem Fund (1980er Jahre)
Der linke Stein entwickelte einen Riss und wurde deshalb zu einer Dublette (Opal auf Onyx) verarbeitet

schwarzer opal - black opalschwarzer opal - black opalschwarzer opal - black opal

Schwarzer Opal aus Lightning Ridge, Australien

Milchopal milky opal
Milchopal aus Coober Peedy, Australien

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Zwei australische Boulderopale

Um sehr dünne Opalschichten verwerten zu können, werden diese zu Opaldubletten und Opaltripletten verarbeitet. Bei Dubletten wird die Opalschicht auf einen zumeist schwarzen Träger (Onyx oder Kunststoff) geklebt. Bei Tripletten kommt darüber noch ein schützender, farbloser Oberteil aus zumeist Glas oder Kunststoff, gelegentlich auch Bergkristall.

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Opaldublette und Triplette

Verwechslungsmöglichkeiten: gemeiner Opal, also Opal ohne Farbenspiel, kommt in sehr vielen Farben und Mustern vor und kann leicht mit anderen Mineralien verwechselt werden. So gibt es gelbe bis braune "Honigopale", die dem Bernstein ähneln. Es gibt gebänderte Opale, die aussehen wie Jaspis oder Moosopale, die ähnliche Dendriteneinschlüsse zeigen, wie Moosachate.
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Jaspisähnlicher gemeiner Opal

Edelopale mit Farbenspiel können mit synthetischen Opalen verwechselt werden.

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Synthetische Opale

In Andamooka, Südaustralien, wird ein poröses Gestein mit Einschlüssen aus Edelopal gefunden. Oft wird diese als Andamooka Matrix bekannte Opalart farbverbessert, um teuren Schwarzen Opal zu imitieren. Dazu wird der Stein mit einer zuckerhältigen Lösung getränkt. Eine nachfolgende Behandlung mit Schwefelsäure wandelt den Zucker in schwarzen Kohlenstoff um.

Außerdem gibt es Gläser die opalähnliche Farben zeigen (Opalglas, Slocum Glas).

Vorkommen: Opal kommt auf allen Kontinenten und in der Antarktis vor. Die meisten Fundstellen liefern allerdings nur gemeinen Opal.
Die wichtigsten und bekanntesten Vorkommen für Edelopal liegen in Australien. Der begehrte Schwarze Opal kommt aus Lightnin Ridge, New South Wales. Das Yowah Opalfeld in Queens liefert hauptsächlich Boulderopale und Coober Peedy in Südaustralien ist für feine Kristall- u. Milchopale bekannt.

Mexiko ist berühmt für feine Feueropale mit und ohne Farbenspiel, sowie für sogenannte Matrixopale. Beim Matrixopal handelt es sich um ein Muttergestein (Matrix) aus hell- bis dunkelbraunem Eisenstein, dessen Hohlräume mit opalisierendem Edelopal gefüllt sind.

matrix opalmatrix opal

Aus Brasilien kommen zum Teil sehr große Feueropale ohne Farbenspiel. Die Farbe ist zumeist gelb bis orange, gelegentlich werden aber auch intensiv orangerote Steine gefunden, die den Vergleich mit den besten mexikanischen Feueropalen nicht scheuen müssen.

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Brasilianische Feueropale
Der größte Stein wiegt 48.20cts

Auch Opal Katzenaugen werden in Brasilien gefunden:
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Seit den 1990er Jahren hat sich die Provinz Afar in Äthiopien als wichtige Opalquelle etabliert. Die Steine sind im Handel als Welo Opale bekannt, nach der historischen Provinz Welo (auch Wello oder Wollo).

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Zwei sehr schöne Welo Opale

Verarbeitung: Opale sind sehr säure- u. wärmeempfindlich und müssen bei Lötarbeiten unbedingt ausgefasst werden. In der Vitrine nicht mit Glühbirnen oder Halogenspots anstrahlen. Starke Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind unbedingt zu vermeiden. Opal ist relativ weich und spröde und muss mit großer Vorsicht gefasst und auch getragen werden. Kein Ultraschall.

Wissenswertes: der hohe Wassergehalt von Opal (bis zu 20%!) stellt ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Wenn der Opal dieses Wasser abgibt, so kann dies von einer Verringerung der Leuchtkraft der Farben, über Trübungen, Bildung von Rissen und Sprüngen bis zur Zerstörung des Steins führen.
Manche Opalexperten raten dazu, Opale und Opalschmuck in Wasser aufzubewahren.
Andere meinen, dies führe, wenn sich der Opal einmal akklimatisiert hat, nur zu neuen Spannungen.

Einigkeit herrscht jedenfalls darüber, dass Opale von Wärme fernzuhalten sind und große Temperatur- u. Luftfeuchtigsschwankungen vermieden werden müssen.

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Gemmologische Eigenschaften von Opal

Formel:
SiO2+H2O
Kristallsystem:
amorph
Mohshärte:
5 - 6.5
Dichte:
1.9 - 2.3
Brechungsindex:
1.37 bis 1.52
Max. Doppelbrechung:
keine
Dispersion:
keine
Pleochroismus:
keiner
Glanz:
gläsern
Spaltbarkeit:
keine
Bruch:
muschelig