Lapis Lazuli

Lapis Lazuli, oft nur kurz Lapis genannt, ist kein Mineral sondern ein Gestein, also ein Mineralgemisch.
Hauptbestandteile sind Lasurit, dem er die blaue Farbe verdankt, Pyrit und Calcit. Ebenfalls enthalten sein können Sodalith, Diopsid, Enstatit, Augit, Hauyin, Glimmer, Hornblende (Tremolit) und einige mehr.

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Namensherkunft: Das Wort Lapis entstammt der lateinischen Sprache und bedeutet "Stein“. Lazuli, Genitiv des mittellateinischen Wortes lazulum für "blau“, leitet sich über das Arabische vom persischen ‏لاژورد‎  lāžward "himmelblau" ab.
Quelle: Wikipedia

Synonyme und Handelsnamen: Lasurstein

Verwechslungsmöglichkeiten: mit Sodalith, Lazulith, Azurith und Dumortierit.
Im saarländischen Nunkirchen wird ein feinkörniger, graubrauner Jaspis gefunden, der früher häufig blau gebeizt und als Lapisimitation unter Namen wie "Deutscher Lapis" oder auch "Swiss Lapis", verkauft wurde.

Darüber hinaus gab es eine Anzahl von Kunstprodukten, die heute nicht mehr hergestellt werden, die aber gelegentlich noch anzutreffen sind. So erzeugte die deutsche Firma Degussa in den 1950er Jahren einen durch Kobalt blau gefärbten synthetischen Spinell, dem gelegentlich auch Goldplättchen beigemischt wurden, um den Pyrit in natürlichem Lapis Lazuli zu imitieren. Die Beimengung von billigem Pyrit war angeblich technisch nicht möglich.
Die schweizer Firma Gilson produzierte in den 1980er Jahren ein Material, das als "synthetischer" Lapis Lazuli verkauft wurde. Streng genommen handelte es sich dabei aber nicht um eine Lapis Lazuli Synthese sondern um eine Imitation, die Bestandteile enthielt, die in natürlichem Lapis nicht vorkommen. Auch physikalische Eigenschaften wie Lichtbrechung und spezifisches Gewicht unterschieden sich von echtem Lapis Lazuli. Das Produkt war in verschiedenen Qualitäten, mit und ohne Pyrit erhältlich.

Vorkommen: die nach wie vor wichtigste Lagerstätte, wo seit ca. 7000 Jahren Lapis Lazuli abgebaut wird, liegt nahe dem Ort Sar-e-Sang in der Provinz Badachschan im Nordosten Afghanistans.

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Lapis Lazuli aus Afghanistan
Das Dreieck ist von feinster Qualität, homogenes Blau, keine Calcit- o. Pyriteinschlüsse

Weitere wichtige Fundstellen liegen in Russland (Baikalsee), sowie in Chile. Wegen des in der Regel sehr hohen Calcitgehalts ist chilenischer Lapis zumeist blau und weiß gesprenkelt.
Auch in Burma, Tadschikistan, Pakistan, Indien und den USA gibt es Vorkommen, diese sind jedoch nicht von komerzieller Bedeutung.

Verarbeitung: Lapis Lazuli ist sehr spröde. Vorsicht beim Fassen. Wegen der nicht allzu großen Härte ist auch beim anschließenden Polieren Vorsicht geboten.
Darüber hinaus ist Lapis Lazuli auch sehr porös. Gelegentlich wird der Stein zum Schutz der empfindlichen Oberfläche gewachst. Dennoch ist Lapis von allen Flüssigkeiten außer reinem Wasser tunlichst fernzuhalten. Alle Arten von Säuren und Laugen, Parfüm, Spülmittel, Öle und Cremes, Insektenschutz, Haarspray aber auch Schweiß (bei Halsketten) sind Gift für den Stein und können die Farbe verderben bzw. Flecken erzeugen.

Lapis Lazuli ist ein beliebter Stein für Wappengravuren. Wenn Sie Ihren Siegelring auch tatsächlich zum Siegeln verwenden wollen, so ist Lapis allerdings eine schlechte Wahl. Wir empfehlen stattdessen den klassischen Lagenstein, oder andere Quarze wie z.B. Karneol, Onyx oder Blutjaspis.

Wissenswertes: Lapis Lazuli ist möglicherweise der älteste vom Menschen verwendete Schmuckstein. Die Minen in Afghanistan, bis heute das wichtigste Fundgebiet, wurden nachweislich bereits vor 6000 Jahren, möglicherweise sogar 7000, bearbeitet.

Im alten Ägypten war Lapis Lazuli der beliebteste Stein für Amulette und Skarabäen. Auch in Mesopotamien war Lapis Lazuli sehr geschätzt. Im altbabylonischen Gilgamesch Epos wird er gleich auf der ersten Tafel erwähnt (Komm und lies gründlich die Lapislazuli-Tafel, die erzählt, wie er, Gilgamesch, durch alle Beschwernisse zog!) und Lapis Lazuli wurde von den Sumerern, Akkadiern und Assyrern zur Herstellung von Rollsiegeln und Schmuck verwendet.

Über Jahrtausende war Lapis Lazuli das wichtigste Ausgangsmaterial zur Herstellung der Farbe Ultramarinblau, die als Künstlerfarbe aber auch als Kosmetikum begehrt und teuer bezahlt wurde. Kleopatra verwendete angeblich Lidschatten aus Lapis Lazuli.
Der Name Ultramarin bedeuted "jenseits des Meeres" und entstand wahrscheinlich in Venedig, dem wichtigsten Importhafen.

Erst Anfang des 19. Jahrhunderts gelang die Herstellung von künstlichem Ultramarinpigment, womit Lapis Lazuli seine Bedeutung als Künstlerfarbe rasch verlor.
1838 erröffnete ein gewisser Johannes Zeltner die "Nürnberger Ultramarinfabrik". Am 2. Juli 1877 meldete Zeltner ein Verfahren zur Herstellung einer rothen Ultramarinfarbe zum Patent an. Dies war das erste in Deutschland erteilte Patent.
Quellen: Wikipedia,  und Deutsches Patent- und Markenamt, Pressemitteilung vom 12.06.2002

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Gemmologische Eigenschaften von Lapis Lazuli

Mohshärte:
5 bis 5,5
Dichte:
2,50 bis 3.00
Brechungsindex:
1,500 bis 1,670
Luminiszenz:
stark, weiß, aber auch orange oder kupferfarben
Glanz:
Fettglanz
Spaltbarkeit:
keine bis undeutlich
Bruch:
uneben muschelig
Farbe:
blau mit weißen (Calcit) und goldfärbigen (Pyrit) Flecken