Jeremejewit

Sehr seltenes Mineral aus der Klasse der Borate.
Jeremejewit ist relativ hart und somit gut schmucktauglich. Aufgrund der überaus großen Seltenheit ist er im Edelsteinhandel aber kaum anzutreffen.

Jeremejewit im Shop

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Zwei Jeremejewite aus einem Fund vom Frühjahr 2011
Ameib Farm, Erongo,Namibia

Namensherkunft: 1883 von dem französischen Mineralogen Augustin Alexis Damour beschrieben, der das Mineral zu Ehren des russischen Mineralogen, Kristallographen und Ingenieurs Pawel Wladimirowich Jeremejew (1830–1899) nach diesem benannte. (Quelle: Wikipedia)

Synonyme und Handelsnamen: keine, allerdings existieren unterschiedliche Schreibweisen wie z.B.: Jeremejevit oder Yeremeyevit

Verwechslungsmöglichkeiten: Jeremejewit kommt farblos, gelb(lich) und blau vor und kann daher mit sehr vielen Edelsteinen von ähnlicher Farbe verwechselt werden. Die Identifikation erfolgt z.B. über den Brechungsindex

Vorkommen: die erste Fundstelle (Typlokalität) lag am Berg Soktuj (Soktuj Gora) in Russland, lieferte jedoch nur winzige, nicht schleifbare Kristalle.
Weltweit gibt es etwa ein Dutzend kleiner Vorkommen, die Hälfte davon in Deutschland (Eifel). Die deutschen Vorkommen liefern jedoch ebenfalls nur winzige, nicht facettierbare Kristalle.
Die wichtigsten Vorkommen befinden sich allesamt in der Region Erongo in Namibia. Neben einer Fundstelle in der Nähe von Swakopmund war es vor allem die Fundstelle "Mile 72" (72 Meilen nördlich von Swakopmund), wo Anfang bis Mitte der 1970er Jahre die ersten wirklich guten Jeremejewite gefunden wurden. Seit 2006 wird Jeremejewit auf der Farm Ameib in der Nähe von Usakos gefunden. Die Steine aus dieser Fundstelle sind teilweise von beeindruckender Größe (bei Jeremejewit heißt das über 1ct) und Farbe.
Jeremejewit von der Ameib Farm, Usakos, Erongo, Namibia - Jeremejevite from Ameib Farm, NamibiaJeremejewit von der Ameib Farm, Usakos, Erongo, Namibia - Jeremejevite from Ameib Farm, NamibiaJeremejewit von der Ameib Farm, Usakos, Erongo, Namibia - Jeremejevite from Ameib Farm, Namibia
Drei Jeremejewite von der Ameib Farm in Erongo, Namibia

Weiter Fundorte liegen in Myanmar (Pantahole Mine in Momeik), sowie nahe der Stadt Chorugh in Tadschikistan.

Verarbeitung: Jeremejewit ist relativ hart, nicht spröde, zeigt keine Spaltbarkeit und sollte daher eigentlich gut zu verarbeiten sein. Allerdings ist Jeremejewit so selten, dass uns keine Erfahrungswerte von Goldschmieden oder Fassern vorliegen.
Nach Aussage unseres Schleifers ist Jeremejewit problemlos zu schleifen und zu polieren. Auch das heiße Aufkitten verträgt er problemlos, wobei wir jedoch zu bedenken geben, dass hierbei nur Temperaturen von ca. 60°C erreicht werden.
Über Säure- bzw. Laugenverträglichkeit liegen uns keine Erfahrungswerte vor, allerdings wird in alter Literatur vor dem Kontakt mit Borax und Schwefelsäure gewarnt.
Da Jeremejewit aufgrund der extremen Seltenheit im Schadensfall kaum zu ersetzen ist, können wir nur raten, die Steine bei Schmuckreparaturen sicherheitshalber auszufassen, sie von Säuren, Laugen oder Galvanikbädern fernzuhalten und nicht mit Ultraschall zu reinigen.

Eine Bitte an die Goldschmiede und Fasser: bitte teilen Sie uns Erfahrungswerte und eventuelle Gefahrenhinweise mit – vielen Dank.

Wissenswertes: Jeremejewit ist piezoelektrisch.

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Gemmologische Eigenschaften von Jeremejewit

Formel:
Al6[(F,OH)3|(BO3)5]
Kristallsystem:
hexagonal
Mohshärte:
6,5 bis 7,5
Dichte:
3,28
Brechungsindex:
doppelbrechend 1,640 - 1.653
Max. Doppelbrechung:
0,013
Pleochroismus:
farblos/hell violettblau
Glanz:
gläsern
Spaltbarkeit:
keine
Bruch:
muschelig
Farbe:
farblos, hellgelb, hellblau bis hell blauviolett