Chrysokoll

Attraktives Kupfersilikat-Mineral, das in den Verwitterungszonen von Kupferlagerstätten vorkommt.

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Sehr selten werden transluzente bis opake (undurchsichtige) nadelförmige, orthorhombische Kristalle gefunden. Zumeist ist Chrysokoll jedoch cryptokristallin bis amorph und bildet traubenförmige Aggregate.

Namensherkunft: vom griechischen chrysos, Gold, und kolla, Leim, weil dieses Material in der Antike angeblich zum Löten von Gold verwendet wurde. Erstmals vom griechischen Philosophen und Naturforscher Theophrastos (Theophrast) verwendet.

Synonyme und Handelsnamen: Chrysokolla. Eilatit oder Eilatstein ist der bekannteste Handelsname und bezeichnet eine Verwachsung von Chrysokoll mit Türkis und Malachit, die nördlich von Eilat, am Golf von Aqaba, in Israel gefunden wird.
Chrysokollquarz bezeichnet Verwachsungen von Chrysokoll mit Quarz.
Weitere, selten verwendete Synonyme: Berggrün, Kieselkupfer o. Kupferkiesel, Kieselmalachit, Kupfermalachit, Pechkupfer.

Verwechslungsmöglichkeiten: mit Türkis, Malachit, Azurmalachit (Verwachsungen von Azurit und Malachit) und Variszit

Vorkommen: sehr häufig. Mindat.org listet mehr als 2900 Fundstellen. Die kommerziell bedeutendsten Vorkommen liegen in Israel (Eilat) und den USA (Arziona, Nevada). Weitere kleinere Fundstellen liegen in Peru, Ecuador, Chile, dem Ural und in den Kupferminen von Katanga in der Republik Congo.

Verarbeitung: so schön Chrysokoll auch sein kann, als Schmuckstein ist er problematisch:
- Chrysokoll ist äußerst hitzempfindlich. bei Reparaturarbeiten unbedingt ausfassen.
- Chrysokoll sehr porös und damit sehr empfindlich gegenüber allen möglichen Flüssigkeiten.
Zum Schutz der Oberfläche wird Chrysokoll meist mit Kunstharz behandelt. Dennoch sollte er nicht mit z.B. Parfum, Haut- o. Sonnencreme, Lauge etc. in Berührung kommen.
Kein Ultraschall, keine Galvanikbäder, kein Silbertauchbad etc.!
- Chrysokoll ist sehr spröde. Vorsicht beim Fassen, keinen großen Druck ausüben.
Die große Sprödigkeit in Verbindung mit der Kunstharzbehandlung macht es sehr schwierig, Chrysokoll um- oder nachzuschleifen.

Wissenswertes: der Name Chrysokoll wird oft für jedes massive, traubenförmige, blaugrüne Kupfersilikat angewendet. Die exakte Bestimmung ist jedoch sehr schwierig. So macht z.B. die kryptokristalline Struktur eine Röntgendiffraktionsanalyse fast unmöglich. Neueste Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich bei Chrysokoll um eine Mischung des Minerals Spertiniit (https://www.mindat.org/min-3724.html) und amorphen Silikatmineralien wie Opal oder Chalzedon handelt.

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Gemmologische Eigenschaften von Chrysokoll

Formel:
(Cu,Al)2H2Si2O5(OH)4.nH2O
Kristallsystem:
orthorhombisch
Mohshärte:
2-4
Dichte:
1.93-2.40
Brechungsindex:
1.575-1.635, sehr variabel
Max. Doppelbrechung:
0.023-0.050
Dispersion:
keine
Pleochroismus:
schwach
Luminiszenz:
inert
Glanz:
gläsern, fettig
Spaltbarkeit:
keine
Bruch:
muschelig
Farbe:
blau, grün, sehr variabel