Die Kunst der Glyptik

Als Glyptik bezeichnet man die Steinschneidekunst. Der Begriff leitet sich vom altgriechischen Wort glyphein = aushöhlen oder einmeißeln ab, das z.B. auch in "Hieroglyphen" steckt (hieros = heilig).

Unsere Graveure sind unbestrittene Meister ihres Fachs, die höchsten künstlerischen Wert mit nahezu unglaublichem handwerklichen Können vereinen. Die Ansprüche, die unsere Graveure an Präzision und Perfektion stellen, sind so hoch, dass sie sich ihr "Geschirr"- so werden die Werkzeuge genannt - selbst herstellen, weil handelsübliche Fräser, wie sie zum Beispiel von Goldschmieden und Zahntechnikern verwendet werden, für die Zwecke der Edelsteingravur nicht rund genug laufen!

Bei der klassischen Wappen- u. Monogrammgravur wird übrigens, anders als beim Goldschmieden, nicht der Fräser zum Ring, sondern der Ring bzw. Stein zu den mit 3-5000 Umdrehungen rotierenden Geschirren geführt. Der gesamte Gravurvorgang erfolgt also absolut freihändig!

Graviert wird mit einer Mischung aus Diamantpulver und Öl, die mit Hilfe eines Federkiels immer wieder auf den Fräser aufgetragen wird. Auch das Diamantpulver mahlen sich die Graveure selbst, weil sogar das feinste im Handel erhältliche Pulver, mit einer Körnung von 0-0,5 Mikron, mit dem immerhin die härtesten Edelsteine poliert werden, den Ansprüchen der Graveure nicht genügt.

Der Gravurvorgang selbst ist von geradezu enervierender Langsamkeit. Bei reichhaltigen Wappen mit Helm, Helmdecken und Helmzier wird der Stein alle paar Sekunden gereinigt und ein kontrollierender Blick auf die Vorlage geworfen. An heiklen Stellen misst sich der Fortschritt in Zehntelmillimetern.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Härte des Materials. Der klassische Lagenstein hat zwar "nur" Härte 7, oft genug wird aber auch in Turmalin, Spinell oder sogar Saphir graviert. Neben der Genauigkeit gehört also auch die Geduld zu den Tugenden eines Edelsteingraveurs. 
 

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