Idealfarben

Gibt es so etwas wie eine Idealfarbe bei Farbsteinen?
Wir meinen, ja, aber sie ist ein Kind ihrer Zeit und somit Veränderungen unterworfen.

Die Geschichte lehrt, dass wirklich hochklassige Farbsteine keinen flüchtigen Modetrends unterworfen sind. Wer lässt schon einen Burmarubin feinster Farbe im Safe, nur weil die Modefarbe gerade Zitronengelb ist? Natürlich niemand, aber was als "feinste Farbe" angesehen wird, kann sich im Lauf der Zeit durchaus deutlich verändern.

Der Rubin ist hierfür allerdings ein denkbar schlechtes Beispiel. Das berühmte Taubenblutrot, also ein möglichst reines, leuchtendes Rot ohne Blau- oder gar Braunkomponente, ist heute wie vor zweihundert Jahren, die begehrteste Farbe.

Ein wesentlich besseres Beispiel ist der blaue Saphir. Hier hat sich der Publikumsgeschmack - und nur dieser entscheidet, welches die feinste Farbe ist - in den 25 Jahren seit unserer Firmengründung deutlich geändert. Der Trend geht hier eindeutig zu helleren Farbtönen. Was in den 1980er Jahren von Händlern und Gutachtern als bestmögliche Farbe gewertet wurde, empfinden die meisten von uns heute als zu dunkel. Steine, die damals schon als zu dunkel angesehen wurden, sind heute unverkäuflich.

Dafür sind Saphire von hellerem Blau, das vor zwanzig Jahren von Gutachtern mit Preisabzügen bestraft wurde, begehrter und in manchen Größen, vor allem bei kleinen Steinen, bereits teurer (und schwieriger zu bekommen), als dunklere Steine.

Noch dramatischer, wenn auch über einen wesentlich längeren Zeitraum, war der Wandel beim Aquamarin. Im viktorianischen Zeitalter waren grünliche Aquamarine deutlich beliebter und damit auch teurer, als blaue. Heute ist es genau umgekehrt, je blauer, desto begehrter und wertvoller.

Worauf sollte man also beim Einkauf achten?

Zum ersten muss der Stein IHNEN gefallen. Es macht keinen Sinn, einen taubenblutroten Rubin zu kaufen, wenn man rosarote Steine viel attraktiver findet.

Einzige Ausnahme von dieser Regel sind reine Anlagesteine.
Bei Steinen, die für den alleinigen Zweck der Wertsicherung oder -steigerung gekauft werden, ist die zukünftige Verkäuflichkeit das maßgebende Kriterium.

Zum Zweiten sollte die Farbe eines Edelsteins möglichst rein sein. Braunstich bei roten, rosa und grünen Steinen ist absolut unerwünscht, ebenso Grün- oder Graustich bei z.B. blauen Saphiren oder Aquamarinen.

Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. So beziehen z.B. petrolfärbige oder türkisfärbige Turmaline, Lemon Citrine und manche grünlichgelben Berylle ihre Attraktavität gerade aus dem Grün- bzw. Blaustich.

Wir denken, wer diese zwei Dinge beachtet, kann nicht falsch liegen.